Rudi-Adventskalender 2020

Auch 2020 gibt es wieder den alljährlichen beliebten, begehrten, lang erwarteten Rudi-Adventskalender! TODO: Mehr Text hier

9. Tür

Eine Ode gegen den Rudi

Mit der Zeit verändert sich die Wahrnehmung doch sehr,
was einen bedrückt, daran denkt man nicht mehr.

Irgendwann sieht man nur noch das Positive,
doch manchmal lohnt der Blick aus einer anderen Perspektive.

So auch beim Rudi. Voll des Lobs für den großen Gottkaiser
ist man am Anfang, doch mit der Zeit wird man weiser.

Denn der Rudi ist, das wissen viele nicht,
doch ein besonders garstiger Wicht.

Keine Frage, er hat viele Qualitäten,
doch zu oft setzt er die falschen Prioritäten.

Ein Beispiel: Leider ist er nicht ganz dicht,
und hält das Heizen für seine Pflicht.

Ist ihm zu kalt, beginnt er zu schreien,
bei Kälte, da könne er nicht gedeihen.

Drum wirft er alles Holz in den Ofen hinein,
doch für so viel Holz ist der viel zu klein.

Das führt dann leider zu einem Defekt,
doch Rudi sagt nur: "Quatsch, das ist alles korrekt."

Das Rohr, das den Ofen mit dem Kamin verbindet,
hat er versteckt, damit es keiner findet.

Was folgt, ist ein Leck im Abgassystem.
"Kohlenstoffmonoxidvergiftung? Nicht mein Problem!"

Drum hier die Warnung: Kriegt bloß keinen Schreck,
doch beginnt er zu heizen, dann lauft ganz schnell weg.

Klar ist: Viel zu hohe Temperatur
ist nur für den Rudi eine Kur.

Doch das ist nicht alles, das sag ich euch gleich,
die Liste seiner Makel ist leider umfangreich.

So ist auch das Planen mit ihm immer stressig,
Rudi ist einfach komplett unzuverlässig!

Wenn man ihn ein Mal zum Klettern einlädt,
meldet er sich nicht, und kommt dann zu spät.

Erreichen kann man ihn dann auch nur schwer,
denn wenn es darauf ankommt, ist sein Handyakku leer.

Projekte stellt er nie fertig, mangels Kapazität,
und glänzt auch sonst nicht mit Aktivität.

Wer glaubt, dass Rudi etwas fertig macht,
der hat noch nicht genug darüber nachgedacht.

Ein wichtiger Punkt sei hier noch genannt:
Für Barmherzigkeit ist Rudi auch nicht bekannt.

Sieht man mal nicht hin, dann gibt's einen Knall,
und dann ist kein einziges Pferd mehr im Stall.

Wo die Pferde wohl hin sind, das fragt man sich jetzt.
Die Antwort ist einfach: Er hat sie zerfetzt.

Denn aus irgendeinem Grund kann er Pferde nicht leiden,
und genießt es, sich an ihren Qualen zu weiden.

Man darf ihm keine Verantwortung übertragen,
sonst wird man schnell überhäuft mit Klagen.

Mehrmals schon hat er ein Dorf gebaut,
doch gut lief es nie, stets hat er's versaut.

Vielleicht hat man zu oft ihm mit Käse gedroht,
denn er wurde schnell zum schrecklichen Despot.

Die Bürger seines Dorfes hat er alle versklavt,
und wer kein Eisen kaufte, der wurde bestraft.

Die Arbeitsbedingungen dort waren miserabel,
doch dem Rudi ist das egal, für ihn war's profitabel.

Er baute einen Zaun, bewacht und sehr tödlich,
damit jeder weiß: Die Flucht ist unmöglich.

Moralische Bedenken hat Rudi nicht.
"Ich tu schließlich nur meine Pflicht!"

Sagt er, und eh' man sich versah,
steht schon ein neues Gefängnis da.

Die Massen treibt er schnell zusammen,
und wer ihm nicht passt, der geht auf in Flammen.

So hat er schon viele Dörfer dem Erdboden gleich gemacht.
Ich wünschte, ich hätte mir das nur ausgedacht.

Nicht nur für die Bewohner seines Dorfes waren das düstere Zeiten,
es müsste nun endlich mal jemand einschreiten!

Ich glaub, jetzt kann uns nur noch einer retten:
Der Mann, der alles kann; darauf würd' ich wetten.

Da fährt er vor, der Retter in seinem Benz!
Ihr kennt ihn alle. Sein Name ist Jens.

Personen und Handlungen, die in obenstehendem Gedicht beschrieben werden, sind, mit Ausnahme der auf wahren Begebenheiten beruhenden Passagen, frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden oder realen Personen mit Ausnahme des Rudermeisters sind rein zufällig.

Das obenstehende Gedicht wurde vom Leibi-Ministerium für Satirerepression überprüft und mit dem Prädikat Grenzwertig gekennzeichnet.